Unsere Trigger zu kennen und damit umgehen zu können, ist aus meiner Erfahrung ein wichtiger Schritt in unsere innere Freiheit. Meine wichtigste Erkenntnis aus meinem Weg zu mir selbst: Ich bin meinen Triggern nicht hilflos ausgeliefert.
Trigger sind ganz schön gemeine, nervige Dinger.
Sie haben irgendwie Macht über uns und kommen als Störenfriede immer wieder dazwischen.
In den unbrauchbarsten Momenten.
Sie quälen uns unterschiedlich stark.
Den Einen mehr, den Anderen weniger.
Ich glaube, wir haben alle Trigger.
Dieser Artikel soll dir helfen zu verstehen, was sind Trigger sind, warum du sie hast und was du gegen sie unternehmen kannst.
Was sind denn Trigger überhaupt?
Damit wir beide über das gleiche Reden oder zumindest annähernd, möchte ich für uns das Wort Trigger und was das eigentlich ist, erstmal in diesem Blogbeitrag ergründen.*
Das Wort "Trigger" kommt aus dem englischen und bedeutet übersetzt "Auslöser". Ein Trigger im psychologischen Sinne ist also ein Auslöser. In dir wird also etwas ausgelöst.
Trigger lösen bei uns ganz unterschiedliche Empfindungen aus.
Trigger sind evolutionär total sinnvoll. Stell dir vor, du begegnest einem Säbelzahntiger und du rettest dich aus der Situation. Dein Unterbewusstsein speichert diese Begegnung ab, damit du das nächste Mal, wenn du einem Säbelzahntiger begegnest automatisch, schnell und lebensrettend reagieren kannst. Dein Körper setzt dich in Bruchteil von Sekunden in Alarmbereitschaft, damit du dich retten kannst. Nichts anderes passiert bei unseren abgesicherten Triggern. Biologisch gesehen, ist das also total sinnvoll.
Was kann dich antriggern?
Da gibt es unzählige Auslöser und jeder von uns hat andere Trigger.
Das können Menschen sein, Situationen, bestimmte Verhaltensweise, Gerüche, Musikfetzen usw. Du kannst diese Liste beliebig fortsetzen.
Es gibt wahrscheinlich so viele Trigger wie es Menschen gibt.
Wie merke ich, dass ich "angetriggert" werde?
In meiner Erfahrung sind es meistens Emotionen, die uns überrollen.
Oftmals wissen wir - wenn wir uns noch nicht damit beschäftigt haben - gar nicht, was der Auslöser für die Emotion war.
Ich glaube, dass jeder von uns - mehr oder weniger ausgeprägt - angetriggert wird. Das fängt schon im Kleinen auf. Kennst du das, dass du sagst "Der regt mich auf."? Das kann schonmal ein Trigger sein. Jemand nervt dich, macht dich wütend oder traurig. Es kann aber auch ein Gefühl sein, dass du während eines bestimmten Songs immerwieder erlebst. Oder wenn du weißt, deine Familie kommt am Wochenende zu Besuch und du bist tagelang vorher gestresst, schlecht gelaunt oder angespannt. All das können Hinweise darauf sein, dass dich etwas antriggert.
Warum soll ich mich überhaupt mit meinen Triggern beschäftigen?
Diese Frage kann ich sehr gut verstehen. Meist ist das beschäftigen mit unseren Triggern eher was unangenehmes.
Ich habe erst angefangen, mich mit meinen Triggern zu beschäftigen, als meine Not (=Ängste, Panik, Depressionen, Schmerzen) groß genug war.
Du musst aber nicht warten, bis du eine große Not hast.
Dich mit deinen Triggern zu beschäftigen, hilft dir dabei dich selbst besser kennenzulernen.
Und wenn du verstehst, was dich antriggert und es dir bewusst ist, kannst du aktiv und selbstständig was dagegen unternehmen.
Denn oftmals denken wir, dass wir den Triggern hilflos ausgeliefert sind.
Das ist aber nicht so.
Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit den Triggern umgehen zu lernen oder sie sogar aufzulösen.
Ein erster Schritt in diese Richtung ist, zu erforschen, was deine Trigger sind und im nächsten Schritt herauszufinden, warum diese Trigger bei dir verankert sind.
Wo habe ich denn die Trigger her?
Die meisten von unseren Triggern haben wir im Laufe unseres Lebens gesammelt.
Sie rühren von Erfahrungen die wir gemacht haben.
Meistens sind es Erfahrungen, die uns "negative" Gefühle beschert haben. (Warum ich negativ in Anführungszeichen setze, schreibe ich mal in einem anderen Artikel, ich glaube nämlich heute, es gibt keine negativen Gefühle).
Ganz viele dieser Erfahrungen stammen aus unserer Kindheit und haben sich fest in unserem Unterbewusstsein verankert.
Das Unterbewusstsein hat sie abgespeichert, um uns in Zukunft vor weiteren solchen Erfahrungen zu schützen.
Stell dir vor, dein Unterbewusstsein ist dein großer Beschützer.
Seine Aufgabe ist es, alle deine Erfahrungen in deinem Leben zu speichern und für später Programme zu installieren, die dich vor Erfahrungen, die dir nicht gut getan haben zu schützen.
Probiere doch einmal, den Gedanken zuzulassen, dass deine Trigger etwas Gutes sind.
Wie kann ich meine Trigger erkennen?
Das ist relativ "einfach".
Beginne dich selbst zu beobachten.
Achte darauf, in welchen Momenten in deinem Leben dich unerklärliche Gefühle überrollen.
Das können Gefühle sein, die du schön findest. Es können gleichzeitig genauso gut Gefühle sein, die du nicht so gerne haben möchtest.
Und sein wir mal ehrlich, dass sind auch die um die es hier geht und die dir am Ehesten auffallen.
Und das sind auch die, warum du wahrscheinlich hier gelandet bist.
Beobachte dich also und bemerke im ersten Schritt einfach erstmal, wann dich welche Gefühle überkommen. Finde für dich heraus, in welchen Situationen dich unerwartet und plötzlich Gefühle überkommen. Welche Gefühle sind es denn? Versuche sie zu beschreiben.
Du wirst sehen, mit der Zeit und ein wenig Übung kannst du dich ganz gut selbst beobachten und stellst fest, wie du tickst. Und wenn dir das gelingt, kannst du immer besser gegen die vermeintliche Macht der Gefühle ankommen. Sie übernehmen nicht mehr die Kontrolle über dich. Du kannst sie ruhig wahrnehmen und dich bewusst entscheiden, wie du mit ihnen umgehen möchtest.
Vielleicht möchtest du dich irgendwann auf die Suche machen, herauszufinden, warum dich Dinge antriggern. Auf diesem Weg habe ich wahnsinnig viel über mich gelernt und mich immer besser verstanden. Was wiederum auch dazu geführt hat, dass die Trigger weniger Macht über mich haben.
Du siehst also, das Ganze ist ein Prozess, ein Weg, eine Reise.
Wie alles in deiner persönlichen Entwicklung.
Keine Abkürzung.
Keine Beschleunigung.
Werde ich meine Trigger wieder los?
Ich glaube, dass es darum nicht geht.
Zumindest nicht im ersten Schritt. Ich wollte früher auch gerne meine Trigger loswerden.
Ich fühlte mich ihnen ohnmächtig ausgeliefert.
Es gab Zeiten, da war ich in einem regelrechten Triggerstrudel, aus dem ich nur schwer rauskam. Diese Triggerstrudel, die mich förmlich verschlingen, sind heute nicht mehr da.
Werde ich immer noch angetriggert?
Hundertprozentig ja.
Alle, die dir erzählen wollen, dass du erreichen kannst, dass du niemals angetriggert wirst, haben entweder einen Weg gefunden, den ich noch nicht kenne oder sie erzählen dir Märchen.
Ich glaube das Ziel ist es, das wir unsere Trigger kennen und sie verstehen und akzeptieren,
Dadurch hat sich bei mir ein innerer Frieden eingestellt, den ich nicht für möglich gehalten hätte.
Immer?
Nein, aber immer öfter :-)
Fragen die Du dir selbst zum Thema Trigger stellen kannst, um mehr zu werden wer du eigentlich bist, findest du in meinen Posts auf Instagram.
Deine Wegbereiterin
Patrizia
*Anmerkung: Dieser Artikel stellt keinen Anspruch auf eine wissenschaftliche Recherche oder wissenschaftliche Erkenntnisse dar. Ich fasse hier in meinen Worten zusammen, was ich erfahren, erlebt und für mich interpretiert habe. Jedem steht es frei, seine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse dazu zu sammeln und seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen.
Solltest du Trigger erleben, die du allein nicht handeln kannst, such dir bitte Unterstützung von professionellen Anlaufstellen.
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