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Grenzen

Aktualisiert: 8. Feb. 2021


Warum Grenzen ziehen Sinn macht

Ich habe in der letzte Wochen Gespräche mit ganz verschiedenen Menschen zum Thema Grenzen geführt und erneut festgestellt, dass es vielen von uns schwer fällt Grenzen zu setzen. Grenzen setzen ist für deine Selbstwert und deinen Weg zu dir selbst unabdingbar. Wenn du deine Grenzen nicht kennst und sie verteidigst, verletzt du ununterbrochen deinen Selbstwert und fühlst dich schlecht deswegen.


Deswegen möchte ich heute mit dir darauf eingehen und dich mitnehmen zu den Antworten, warum Grenzen überhaupt wichtig sind, was du tun musst, um deine Grenzen setzen zu können und wie du sie überhaupt setzen kannst.


In Gesprächen mit Coachees und TrainingsteilnehmerInnen ging es vor allem darum, dass sie selbst vor allem bei ihren engeren Kontakten wie bspw. Freunden, der Familie oder Bekannten ständig über ihre Grenzen hinweggehen oder die Menschen in ihrem Umfeld über die eigenen Grenzen schreiten lassen.


Wie merkst du, dass jemand deine Grenzen überschritten hat?

Kennst du das: Du gehst aus einem Gespräch und merkst erst danach, dass du dich irgendwie schlecht fühlst? Das macht sich meistens durch Gefühle bemerkbar, die du im ersten Moment vielleicht gar nicht zuordnen kannst. Du fühlst dich z.B. klein, machtlos, missbraucht, traurig oder bist wütend. Meistens werden irgendwelche Gefühle ausgelöst und du kannst nicht erklären, was denn jetzt eigentlich los ist. Das hat eben ganz oft mit Grenzüberschreitungen zu tun und das wir nicht lernen unsere Grenzen zu ziehen.


Warum es uns schwer fällt Grenzen zu ziehen

Ganz oft kannst du in Ratgebern lesen, dass das Wichtigste am Grenzen setzen ist, "Nein" zu sagen. Ich glaube, dass ist erst der zweite Schritt. Bevor du irgendjemanden etwas zu deinen Grenzen sagen kannst, musst du dich erstmal mit deinen Grenzen auseinander setzen.


Häufig setzen sich die Meisten von uns gar nicht damit auseinander. Wir fragen uns nicht: "Wo ist denn überhaupt meine Grenze? Wo muss ich denn Stop sagen?" Wenn ich mich nicht damit beschäftige, wo diese Linie ist, die nicht übertreten werden soll und ich es nicht weiß, dann kann ich es auch nicht an jemand anderes kommunizieren.


Warum manche Grenzüberschreitungen mehr weh tun als andere

Bei unterschiedlichen Themen, wirst du unterschiedliche Konsequenzen haben, unterschiedliche Grenzlinien. Die eine Grenzlinie ist vielleicht ein wenig näher an dir dran, die andere ein wenig weiter weg. Dazu kannst du dir auch deine Werte zu Rate ziehen, in dem du sie mit einbeziehst. Deine Werte sind ein Teil von dem, wer du wirklich bist (wenn du wirklich deine Werte herausgefunden hast und nicht die deiner Eltern lebst - dazu in einem anderen Artikel mehr)

Frag dich: Was ist mir wichtig? Wer bin ich denn?

Je mehr du weißt, wer du bist, desto besser kannst du deine Grenzen ziehen.


Definiere also zu den unterschiedlichen Themen, wo deine Grenzen liegen. Sehr wahrscheinlich hast du zu unterschiedlichen Themen auch unterschiedliche Grenzlinien. Stell dir deine Grenzlinie wie Zäune vor, die du vor dir aufbaust. Der eine Zaun ist sehr nah an dir dran. Der andere eher weiter von dir entfernt. Jetzt hast du also für dich definiert, bei Thema A ist meine Grenze hier und bei Thema B ist meine Grenze ein bisschen weiter. Je näher deine Grenze an dir dran ist, je stärker können Grenzüberschreitung dich verletzen, da sie ja ganz nah an dir dran ist. Wenn da jemand einen Schritt drüber macht, tut es vielleicht eher weh, als wenn du die Grenzlinie schon viel eher ziehst (also weiter von dir weg).


Und versteh mich bitte nicht falsch. Ich rede hier nicht von Grenzen und Zäunen die dich einengen und dich unfelxibel machen sollen. Ich rede davon, für dich zu definieren, wo für dich Schluss ist, was du nicht mitmachst. Aber lass uns konkreter werden.


Schritt 1: Finde deine Grenzen

Nimm dir dazu ein ganz konkretes Thema und überlege dir genau und detailliert folgende Fragestellungen:

Worum geht es?

Was ist mir wichtig?

Was stört mich an einem konkreten Verhalten anderer? Warum stört mich das? Welcher meiner Werte wird dabei verletzt? Wo und warum halte ich mich zurück/klein?

An welcher Stelle ist denn für mich die Grenze?

Wie merke ich, dass sie überschritten wird?


Mach dir das bewusst. Visualisiere es dir. Schreibe oder male es dir auf.


Oftmals ist das Visualisieren, also das aus dem Kopf rausbringen und aufmalen oder aufschreiben, der erste Schritt, um dir klar zu werden, was eigentlich das Thema ist. Dir wird klar werden, worum geht es dir eigentlich und wo deine Grenze ist. Definiere diese für dich ganz klar. Verdeutliche dir: Bis hier her geht es und weiter nicht.


Schritt 2: Definiere Konsequenzen

Und wenn du das für dich klar gezogen hast, ist der nächste Schritt für dich ganz sauber und klar zu definieren: "Was ziehe ich für Konsequenzen, wenn jemand diese Grenze überschreitet".


Setze dich damit auseinander, welche Konsequenzen du ziehen wirst, wenn jemand deine Grenzen überschreitet. Dazu gehört auch festzulegen, bis wann du bei Grenzüberschreitungen mitgehst. Das hat für dich selbst den Vorteil, dass du dich quasi selbst überwachen und dir Deadlines setzen kannst.


Dazu helfen dirbeispielhaftl folgende Fragen:

Wie lange/wie oft mache ich eine Grenzüberschreitung mit? Woran merke ich, dass meine Grenze überschritten wurde? Was mache ich konkret. wenn meine Grenze überschritten wurde? Was ist die allerletzte Konsequenz und welche Eskalationsstufen gibt es für mich?


3. Schritt: Kommuniziere deine Grenzen

Im nächsten Schritt, wenn du deine Grenzen definiert hast und du deine Konsequenzen aufgeschrieben hast, dann ist es viel leichter zu kommunizieren, das du Grenzen hast und wo die sind. Oftmals überschreiten die Menschen in unserem Umfeld unsere Grenzen, weil sie es nicht besser wissen und weil wir es nicht kommunizieren. Du bist dafür verantwortlich, dass deine Grenzen eingehalten werden. Niemand anderes. Das kannst nur du. In dem du sie dir definierst und dann kommunizierst. Ich glaube auch nicht, dass es so schwierig ist, Grenzen zu kommunizieren, wenn du es dir klar ausgearbeitet hast. Dann kannst du super auf der Sachebene kommunizieren und auf die Menschen zugehen und ihnen freundlich, klar und deutlich sagen: "Du hör mal, da möchte ich dieses oder jenes nicht und ich möchte, dass du dich daran hältst." Das ist eine reine Sachinformation.


Oftmals höre ich oder lese ich, dass es Menschen schwer fällt nein zu sagen, weil sie dann Angst haben, nicht mehr gemocht zu werden, nicht gut bei den Anderen anzukommen, andere zu verletzen oder im Stich zu lassen. Das verstehe ich sehr sehr gut und mir ging es früher nicht anders. Dennoch möchte ich, dass du dir eines klar machst: Wen verletzt du denn und lässt du im Stich, wenn du deine Grenzen nicht ziehst? Dich selbst oder?

Du wirst überrascht sein, wie gut die Menschen mit dir umgehen können, wenn du klar bist. Und du kannst nur klar sein, wenn du genau weißt, wo deine Grenzen sind.


Deshalb ermutige ich dich heute: Ziehe deine Grenzen. Erhöhe dadurch dein Vertrauen in dich selbst. Gleichzeitig auch das Vertrauen der Menschen in dich. Weil sie erfahren, dass du klar mit dir selbst bist und weißt, wo dein Tanzbereich ist und bis wohin ihrer geht. Dadurch gibst du Orientierung nach außen und dir Selbstvertrauen im Innen.


Ich lade dich also ein, beschäftige dich mit deinen Grenzen.

Schreibe sie dir auf und danach wird es dir leicht fallen, diese Grenzen zu verteidigen und zu kommunizieren und du wirst dich danach stark, erleichtert und frei fühlen.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.


In Liebe für deinen Weg.


Deine Patrizia


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